Psychotherapie

Katathymes Bilderleben

Der Begriff „Katathymes Bilderleben“, manchmal auch als Symboldrama bezeichnet, leitet sich von den folgenden griechischen Wörtern ab:

kata = „gemäß, abhängig von“ thymos = „Seele“ Katharsis =„Lösung „

Beim Katathymen Bilderleben geht es also um die Lösung von Konflikten, Schwierigkeiten, Problemen im emotionalen/psychischen Bereich. Die unbewusste pathogene Psychodynamik wird bearbeitet. Immer mehr Menschen leiden unter Schwierigkeiten mit Ihren Alltagsproblemen zurechtzukommen. Burn-out, Überforderungsreaktionen, aktuelle emotionale Probleme und damit auch oft den realen Situation nicht entsprechende Wirkungen in unserer Seele, die meist auf „Unangenehmen Erlebnissen“, Fehlprägungen in der Kindheit, Traumata o. Ä. beruhen, hindern uns, ein entspanntes, freudvolles Alltagsleben zu führen.

Psychopharmaka und Beruhigungsmittel sind da keine dauerhaften Lösungen, weil mit diesen die Probleme nicht gelöst werden, sondern nur weniger wahrnehmbar sind und außerdem die feinen Schwingungen unserer Seele übertüncht werden und wir uns nicht mehr mit all unseren Seelenregungen wahrnehmen können. Hier ist uns mit dem Katathymen Bilderleben eine wunderbare Möglichkeit gegeben, unser Potenzial trotz oder gerade mit allen äußeren Anforderungen zu entwickeln, alte Erlebnisse hinter uns zu lassen, eingeschliffene Verhaltensmuster zu verändern und somit auch im Alltag besser und zufriedener zurechtzukommen.

Wie wurde das Katathyme Bilderleben entwickelt?

Das Katathyme Bilderleben ist eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, in der mit der sogenannten Tagtraumtechnik gearbeitet wird. Es wurde von dem Psychiater, Neurologen und Psychoanalytiker Hanscarl Leuner in die Psychotherapie als das „Katathyme Bildererleben“ eingeführt. Hanscarl Leuner gehört zu den kreativen Psychotherapeuten, entwickelte das Katathyme Bilderleben bereits in den fünfziger Jahren und fand damit breite internationale Anerkennung. Im Laufe seiner zahlreichen, sich über viele Jahre erstreckenden Studien, stellte sich heraus, dass mit Tagtraumsitzungen im psychischen Bereich überraschend positive Wirkungen erzielt werden können. Ausgehend von der Tiefenpsychologie sieht das Katathyme Bilderleben im Inhalt der Imaginationen symbolische Darstellungen von zum Großteil unbewussten Konflikten, die in der Therapie ins Bewusstsein aufsteigen dürfen und somit auch gelöst werden dürfen und können. Die Imagination im Tagtraum bietet somit dem Patienten eine wunderbare Möglichkeit, die latenten Selbstheilungstendenzen der Psyche zu erschließen und zu entfalten. Zum Gelingen der Therapie trägt beim Katathymen Bilderleben nach Leuner allerdings auch entscheidend die Persönlichkeit des Therapeuten bei.

Wie gestaltet sich eine Sitzung im Katathymen Bilderleben?

Der Patient wird mit gezielten Entspannungsinduktionen in einen tagtraumartigen Zustand versetzt. Der Unterschied zur Hypnose ist hierbei, dass der Patient immer bei vollem Bewusstsein ist und deshalb auch während jeder Sitzung mit seinem Wachbewusstsein beobachten kann, wohin ihn sein Unterbewusstsein führt und er hierbei auch immer in direktem Kontakt mit dem Therapeuten ist. In diesem tagtraumartigen Zustand stellen sich unter Vorgabe bestimmter Motive leicht szenische Abfolgen ein, in denen der Imaginierende (so wird der Patient in der Katathymen Bilderleben-Sitzung genannt) sich bewegen und handeln kann, als handele es sich um reale Begebenheiten. Die meisten von uns kennen sicherlich sogenannte Tagträumereien, mit denen wir uns Auszeiten vom realen Leben gönnen. Der Unterschied zwischen Tagtraum und dem Katathymen Bilderleben besteht darin, dass beim Katathymen Bilderleben das Motiv des Tagtraumes gezielt anhand der Problematik des Patienten vorgegeben ist und die aufsteigenden Bildinhalte in ständiger Verbindung mit dem Therapeuten gezielt gelenkt werden. Der Therapeut ist jederzeit mit dem Patienten in Kontakt und kann ihn während des Tagtraumes unterstützend, helfend und stärkend begleiten.

Der Imaginierende ist also angehalten, die sich zeigenden Begebenheiten und Bilder im Dialog mit dem Behandler mitzuteilen, um eine sinnvolle Begleitung und Lenkung des Tagtraumes zu ermöglichen. Zusätzlich wird die Wirkung des Katathymen Bilderleben noch dadurch unterstützt, dass im Anschluss an den Tagtraum die Szenerien und wichtigsten Begebenheiten des Tagtraumes als Bild zu Papier gebracht werden und dieses farbige Bild danach mit dem Therapeuten betrachtet und bei Bedarf besprochen wird. Hierbei zeigen sich oft noch Elemente, die einem im Tagtraum selbst gar nicht so bewusst waren. Man sollte mit gut zehn Sitzungen rechnen, je nach Problematik auch mehr. Die Abstände kann man sehr individuell wählen, wobei 4 Wochen nicht überschritten werden sollten. So ist das Katathyme Bilderleben eine wunderbare Möglichkeit, aktuelle emotionale Probleme als auch weit zurückliegende emotionale Konflikte, z. B. aus der Kindheit, v. a. auch Probleme, die im unbewussten Bereich liegen, zu lösen, wie eben der Name schon sagt.

Familienbrett / Systembrett

Das Familienbrett, auch Systembrett genannt, hat mittlerweile einen zentralen Platz in der systemischen Therapie. Es ist eine besondere Form des Familienstellens. Der hierbei spielerische Umgang mit den Elementen des Familienstellens bietet einen idealen Zugang zu unbewussten Familienstrukturen mit Einbeziehung des morphogenetischen Feldes und des kollektiven Unbewussten. Hierbei sind keine fremden Stellvertreter anwesend, sondern der Hilfesuchende selbst platziert und agiert auf dem Systembrett.

Wie funktioniert das Familienbrett / Systembrett?

Nach einer kurzen Entspannungsinduktion, um den Zugang zum Unterbewussten zu öffnen, wird auf einem Brett mit verschiedenen Figuren die Familie, oder andere Problembereiche aufgestellt. Danach kann agiert, umgruppiert, kommuniziert werden, wie es den Bedürfnissen des Aufstellers entspricht, bis, wie auch im Familienstellen, eine Lösung der Problematik eingetreten ist. So zeigen sich bis dahin unbewusste Aspekte und Beziehungsstrukturen, die den Weg öffnen, für einen neuen Blickwinkel auf die eigene Situation. Damit eröffnen sich auch neue Handlungs- und Wahrnehmungsmöglichkeiten im Alltag, da unsere Handlungen ja von unserer subjektiven Wahrnehmung geprägt sind. Durch die Arbeit mit dem Systembrett schauen wir quasi von oben auf unseren Standpunkt, so wird ein befreiterer Umgang mit Familie und Umwelt möglich, somit ist auch mein ganz persönlicher Alltag befreiter und entspannter.